2014

DER CLOWN IM WOHNHEIM

Seit einem Jahr ist Dodo, der Clown der Karlsruher Kinderklinik, nun schon einmal im Monat zu Gast bei unseren Kindern und Jugendlichen im Sozialpädagogischen Wohnheim.

Clown

Gert Oettinger, der als Krankenhausclown schon über 10 Jahre unterwegs ist, hat seine Arbeit dort den Ansprüchen der Heimbewohner angepasst.

Wortwitz und Zauberei sind körperlicher und emotionaler Zuwendung und sensiblen Formen des Kontakts gewichen. Oft ist es eine einzige vorsichtige Aktion, die mehrfach wiederholt wird, bis es zu

einer Reaktion der Kinder kommt. … Unser Verein RolliKids e.V. hat es sich zum Ziel gesetzt, die Besuche von Dodo als regelmäßiges Angebot  zu etablieren, damit es auch weiterhin zu diesen besonderen Begegnungen im Wohnheim kommen kann

FERIENFREIZEITEN

Urlaub und Reisen sind wichtige Faktoren für die Teilhabe behinderter Menschen am gesellschaftlichen Leben.

So wird auch für die Kinder des Sozialpädagogischen Wohnheimes Karlsruhe regelmäßig mindestens einmal jährlich eine Ferienfreizeit organisiert.Ferienfrezeit

Reiseziele sind nicht zu weit entfernt gelegene interessante Feriengegenden zum Beispiel der Bodensee, der Schwarzwald oder die Schwäbische Alb. Ziel ist es, neben einer räumlichen Veränderung für die Kinder auch eine Intensivierung des Kontaktes zwischen den Kindern und ihrer Bezugsperson zu erreichen.

Für viele Kinder ist dies die einzige Urlaubserfahrung im ganzen Jahr. Auch im Jahr 2014 wurden diese Aktivitäten durch unseren Verein unterstützt.

 

WOHNHEIMNEUBAU

Bedarfserhebung

Das Jahr 2014 war ein für RolliKids e.V. sehr aktives und turbulentes Jahr hinsichtlich des Wohnheimneubaus. Ausgehend von dem Rückschlag infolge der neuen Förderrichtlinien im vergangenen Jahr, nach denen der geplante Wohnheimneubau nicht förderfähig und damit nicht umsetzbar wäre, erfuhr das Verfahren zu Jahresbeginn zunächst eine Beschleunigung durch die SPD Fraktion des Gemeinderates: Die Stadtverwaltung sollte den Bedarf für eine Einrichtung zur Betreuung von schwerstbehinderten Menschen ermitteln und ein entsprechendes Konzept vorlegen. Eine lange Odyssee begann…

 Eltern-Infoabende der Reha Südwest zum Wohnheimneubau

Gleichzeitig informierte die Reha Südwest Geschäftsleitung an zwei Eltern-Infoabenden im Wohnheim am 25.02.2014 und am 28.05.2014 über den aktuellen Projektstand und teilte mit, dass man nach abschlägigen Voranfragen beim Zuschussgeber aufgrund der neuen Förderrichtlinien von einem kombinierten Kinder- und Erwachsenenwohnheim abrücken muss und nun einen Wohnheimneubau für 24 Kinder in der Nancystraße plane und im weiteren einen Wohnheimneubau für Erwachsene im nördlichen Landkreis anstrebe. Für die Eltern der jugendlichen und jungen erwachsenen Heimbewohner keine befriedigende Lösung, da für diese Heimbewohner sowohl die wichtige Kliniknähe als auch die Vorteile der Stadtlage (kulturelles Angebot, ÖPNV, Erreichbarkeit für Alltagskontakt…) verloren ginge.

Doch Reha-Südwest sucht mittelfristig auch für die 14 Heimbewohner in Wiesental eine Lösung. Des weiteren wurde bereits an diesen Infoabenden deutlich, dass es bei der Stadtverwaltung mit der o.g. Bedarfserhebung nicht voranging, der Reha Südwest also die Planungssicherheit für neue Wohnheime fehlt.

 Informationsveranstaltung des Vereins am 14.07.2014 im Wohnheim

Zusammen mit Gisela Fischer von der SPD-Fraktion des Gemeinderates wurde bei der Mitgliederversammlung im Juni der Gedanke geboren, eine öffentliche Informationsveranstaltung unter Beteiligung der Politik durchzuführen, um Möglichkeiten einer Ausnahmeregelung zugunsten einer kombinierten Einrichtung mit 44 Plätzen auszuloten. Denn die Vorschriften kommen in erster Linie von der Politik. Also luden wir am 14.07.2014 alle Fraktionen des Karlsruher Gemeinderates, Oberbürgermeister Frank Mentrup sowie den Sozialbürgermeister Martin Lenz ein. Beachtliche 10 Stadträtinnen und Stadträte von sechs verschiedenen Fraktionen sowie die Behindertenkoordinatorin der Stadtverwaltung folgten unserer Einladung und informierten sich an diesem Nachmittag über die besonderen Bedürfnisse schwerst mehrfach behinderter Heimbewohner hinsichtlich ihrer Wohnraumsituation. Gemeinsam mit der Heimleitung konnten wir darstellen, dass die Bedürfnisse unserer Heimbewohner nicht mit den Bedingungen der neuen Förderrichtlinien gestillt werden können und kritisierten, dass innerhalb dieser Richtlinien bestehende Ermessensspielräume nicht ausgeschöpft wurden, insbesondere hinsichtlich Ausnahmemöglichkeiten von der Maximalbewohnerzahl 24. Wir trafen auf breites Verständnis bei den Stadträtinnen und Stadträten, von denen uns seitdem insbesondere Frau Fischer von der SPD und Frau Rastätter von den Grünen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Sie teilten unsere Sorge als Eltern, dass Reha Südwest aufgrund der neuen Förderrichtlinien gezwungen wird, nacheinander zwei kleine unwirtschaftliche Einrichtungen an verschiedenen Standorten mit getrennten Bewohnern und getrenntem Personal zu bauen anstatt einer auskömmlichen größeren Einrichtung an zentralem Standort mit einer Konzentration von Personal und damit Know-how. Doch leider konnten auch sie uns nicht weiter helfen.

 Treffen mit dem Leiter des KVJS Förderausschusses im Wohnheim

Als letzten Strohhalm, den ursprünglich geplanten kombinierten Wohnheimneubau mit 44 Plätzen noch zu „retten“ luden wir am 25.09.2014 Herrn Heck, den Leiter des Förderausschusses des KVJS (Kommunalverband Jungend und Soziales) ein. Der Förderausschuss entscheidet über die Förderfähigkeit von Objekten wie dem geplanten Wohnheimneubau. Er hat damit eine Schlüsselstellung und wir versprachen uns von dem Vorsitzenden eine Lösung bei der Auslegung der Förderrichtlinien. Wir erörterten mit ihm insbesondere die Möglichkeit der Ausnutzung der Ermessensspielräume bei der Maximalbewohnerzahl durch den Förderausschuss und hatten auch hier wieder die Unterstützung der an dieser Veranstaltung teilnehmenden Stadträtinnen Gisela Fischer und Renate Rastätter. Leider brachte auch diese Veranstaltung nicht den erhofften Erfolg. Trotz des Verständnisses von Herrn Heck blieb die bittere Aussage, dass ein neues Wohnheim mit mehr als 24 Plätzen definitiv nicht förderfähig sein wird.

Nachdem sich im Sommer auch der Landesbehindertenbeauftragte Gerd Weimer „äußerst kritisch“ gegenüber RolliKids e.V. zu dem geplanten 44er Wohnheim geäußert hatte war klar: Reha Südwest wird in der Nancystraße ein Wohnheim für nur 24 Kinder bauen, um das Projekt endlich voran zu bringen. Das Wohnheim für Erwachsene ist somit in weiter Ferne und wenn, dann würde es eher im nördlichen Landkreis als in der Stadt Karlsruhe gebaut werden.

Damit ging der Focus von RolliKids e.V. zurück auf die Bedarfserhebung um festzustellen, ob innerhalb des Stadtgebietes Karlsruhe der Bedarf für ein Wohnheim für schwerst mehrfach behinderte Erwachsene besteht.

 Bedarfserhebung und BRK-Projekt

Auf Nachfrage von RolliKids e.V. beim Leiter der Sozial- und Jugendbehörde der Stadt Karlsruhe nach dem Stand der Bedarfserhebung stellte sich im Herbst 2014 heraus, dass man dort immer noch nicht wisse, wie man den Bedarf erheben solle und wurde auf ein im Februar 2015 startendes UN-Behindertenrechtskonventions- Projekt (UN-BRK) verwiesen, das die Bedarfserhebung zum Ziel habe. Es wurde deutlich, dass es einen langwierigen Prozess geben würde, der eine zeitnahe Bedarfserhebung ausschließt. Obwohl es eigentlich ganz simpel erscheint, innerhalb der Stadtverwaltung bei der Eingliederungshilfe potenzielle

Antragsteller auf Heimunterbringung zu erheben oder anhand der Schulabgangszahlen an der Ludwig Guttmann Schule in Karlsbad-Langensteinbach (LGS) den Bedarf überschlägig hochzurechnen. RolliKids e.V. bot hier seine Unterstützung an, doch hier scheinen wir wie vor einer unbeweglichen unsichtbaren Wand zu stehen. Daher wurde auf Eigeninitiative des Fördervereins der LGS eine eigene Bedarfserhebung unter Mitgliedern durchgeführt und an die Stadtverwaltung übergeben – bisher ohne Reaktion von dort.

Obwohl über das UN-BRK-Projekt nicht so schnell mit einem Ergebnis der Bedarfserhebung zu rechnen war entschlossen wir uns, an diesem Anfang 2015 beginnenden Projekt teilzunehmen.

 JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG / NEUWAHLEN VORSTANDSCHAFT

Im Juni fand wir unsere Mitgliederversammlung mit turnusmäßigen Neuwahlen statt. Jens Patitz wurde als 1. Vorsitzender und Ulrike Schroth als Schriftführerin wiedergewählt. Der alte Vorstand wurde entlastet.

VEREINSLEBEN

Am 25.09.2014 lud unser Mitglied Barbara Rutigliano im Anschluss an die Veranstaltung mit dem Leiter des Förderausschusses des KVJS in Jacques Weindepot zu einer gemütlichen Weinverkostung und gemütlichem Zusammensein von Eltern, Mitgliedern und Heimleitung ein. Sie führt Jacques Weindepot seit einigen Jahren und bot uns in ihrem Weingeschäft die Gelegenheit eines lockeren Austausches und näheren Kennenlernens sowie der Diskussion, wie es mit dem neuen Wohnheim jetzt weitergehen wird. Danke an Barbara Rutigliano!

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